Page 9 - Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern, Dezember-Ausgabe 2024
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AUS DER KAMMER
Dr. Jens Placke spricht über Bürokratieabbau. Aufmerksam verfolgen die Gäste die Diskussion. Fotos: K. Sass
Ein Problem bei der Qualifizierung des ärztlichen Nachwuch- men werde, gleichwohl sei es schwierig, in Strukturen des
ses verzeichnet die Ostdeutsche Psychotherapeutenkam- LaGuS einzudringen. Hier hakte der Vizepräsident der Ärzte-
mer seit Jahren. Deren Vize-Präsidentin Dr. Sabine Ahrens- kammer Prof. Johannes Buchmann noch einmal ein, und
Eipper konstatiert für Mecklenburg-Vorpommern nur drei sagte, es sei nötig im LaGuS die Faxgeräte abzuschaffen und
Weiterbildungsstätten für Psychotherapeuten im Erwachse- mit einer Software auszustatten, die kompatibel mit den
nenbereich, lediglich zwei für Kinder- und Jugendliche. Sehr Praxissoftwaresystemen der Niederlassungen sei.
bedenklich; es gebe keine stationären Weiterbildungsmög- Hoffnung auf einen echten Bürokratieabbau hatte Dr. Gun-
lichkeiten für Kinder und Jugendlichenpsychotherapeuten. nar Letzner (Kassenzahnärztliche Vereinigung M-V) am Ende
Der Grund ist eine fehlende gesetzliche Regelung für die Fi- der Fragerunde nicht; beim Bundesgesundheitsministerium
nanzierung der Weiterbildungsstätten, demzufolge gebe es (BMG) liegen seit Monaten die Vorschläge zum Bürokratieab-
einen Rückstau an approbierten Psychotherapeuten, die bau im zahnärztlichen Bereich vor, in den Gesetzesentwurf
keine Weiterbildung in Mecklenburg-Vorpommern absolvie- zum Bürokratieentlastungsgesetz hätten diese keinen Ein-
ren können. „Wir brauchen die Klinikstellen, das kann das gang gefunden.
Land organisieren“, sagte sie. Es bleibt zu hoffen, dass zumindest die Landespolitiker in
In der anschließenden Fragerunde meldeten sich die Vertre- ihren Gremien über die Vorschläge der Heilberufekammern
ter zu Wort, und lobten die konkreten Vorschläge der Kam- sprechen und diese bestenfalls umsetzen. Elke Annette-
mern. Dr. Harald Terpe (GRÜNE) verwies die Fragen nach der Schmidt zumindest gab in Aussicht, dass man in einem Jahr
Finanzierung der Weiterbildung, nicht nur bei den Psycho- schauen könne, welche Punkte abgehakt werden können.
therapeuten, in die Bundespolitik und brachte die Idee eines Die dritte Veranstaltung von „Kammer trifft Politik“ ist für
„virtuellen Budgets“ ins Gespräch. 2025 geplant und wird von der Apothekerkammer organi-
Elke Annette-Schmidt (Die LINKE), Vize-Präsidentin des siert.
Landtages und Mitglied des Gesundheitsausschusses, ver-
sprach, dass sie die Vorschläge in die Arbeitskreise mitneh- Katarina Sass
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AUSGABE 12/2024 34. JAHRGANG Seite 437