Page 12 - Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern, Oktober-Ausgabe 2025
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LESERBRIEFE


           Leserbrief zum Artikel  „Impftag MV


           2025-Jubiläum und Abschied”



           Ausgabe 8/2025, S. 269



           Dem „Impfland Nummer 1“ würde es gut zu Gesicht stehen, sich   festgestellt. Sie wird weder wissenschaftlich untermauert, noch
           nicht nur mit Impfmotivation und Impfquoten zu beschäftigen,   spiegelt sie die Realität wider. Zum Beispiel stehen allein in der
           sondern auch wissenschaftliche Daten zum Thema Impfneben-  Post Vac Ambulanz Marburg 7000 Patienten auf der Warteliste.
           wirkungen zu erheben.                                Die Annahme, dass es sich dabei vorrangig um psychisch kran-
           So sind zum Beispiel die Nachwirkungen der Coronapandemie   ke Patienten mit einer Somatisierungsstörung handelt, ist des-
           noch nicht aufgearbeitet. Hier wurden entsprechende Daten   pektierlich. Und so kommt es, dass von den 373 beim Versor-
           nicht systematisch erhoben, keine Anlaufstelle für Betroffene   gungsamt Schwerin eingereichten Anträgen bislang lediglich 17
           mit  Nebenwirkungen  nach  Coronaimpfung  geschaffen,  eine   als Impfschaden anerkannt wurden (Stand Februar 2025).
           strukturierte Behandlung nicht organisiert und die Betroffenen   Das Thema „Management von Impfnebenwirkungen“ sollte da-
           werden in der Regel nicht entschädigt. Trotz eines eindeutigen   her unbedingt auf dem Impftag MV 2026 aufgegriffen werden.
           zeitlichen Zusammenhangs wird aufgrund der „aktuellen Lehr-
           meinung“ keine Kausalität der Beschwerden mit der Impfung                  Dr. Susanne Hertenstein, Greifswald





           Leserbrief zum Artikel „Oskar Minkowski


           und Gerhard Katsch“



           Ausgabe 8/2025, S. 281



           Herrn Professor Lorenz ist zu danken für seine Würdigung der   sich über Monate hinziehenden Korrespondenz mit dem Vor-
           Leistungen der Greifswalder Diabetologen Minkowski und   stand der DDG habe ich um eine Korrektur dieser Aussage ge-
           Katsch [1]. Er erwähnt am Ende seiner Arbeit den Vorwurf der   beten, was aber mehrfach abgelehnt wurde. Es gibt für einen
           Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) an Professor Katsch,   Arzt keinen schwerwiegenderen Vorwurf als den, sich un-
           während der Zeit des Nationalsozialismus „unethisch“ gehan-  ethisch verhalten zu haben. Es ist unter der Würde einer wis-
           delt zu haben. Dem vorausgegangen war die Umbenennung der   senschaftlichen  Gesellschaft  einem  verdienten  Diabetologen
           Gerhardt-Katsch-Medaille der DDG. Als Grund hierfür wurde   diesen Vorwurf zu machen ohne die geringsten Beweise hierfür
           sein unethisches Verhalten angegeben [2]. Ich habe 2024 in ei-  vorlegen zu können.
           nem Leserbrief den Vorstand der DDG um eine Stellungnahme
           zu dieser Behauptung gebeten [3]. In einer wenig aufschlussrei-                  Literatur über die Redaktion
           chen Antwort des Vorstands wurde auf das Ergebnis von 3 Gut-           Prof. Dr. med. Wolfgang Kerner, Karlsburg
           achten  von  Medizinhistorikern  hingewiesen  [4].  Eines  dieser
           Gutachten war im Internet zugänglich [5], der Zugang zu den
           beiden anderen Gutachten wurde mir vom Vorstand zunächst
           verwehrt. Erst nachdem ich mich direkt an die Gutachter ge-
           wandt hatte, bekam ich Einblick in diese Gutachten. In keinem
           dieser drei Gutachten wird ein unethisches Verhalten von
           Katsch oder auch nur der Verdacht darauf erwähnt. In einer


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